Haben Sie beim Rechnen alles richtig gemacht? Im Finanzplan spiegeln sich wichtige Eckpunkte einer Planung wieder. Er dient zusammen mit dem Textteil des Businessplans als Grundlage für die Beurteilung eines Förderkredits.
Die Eckpunkte der Planung signalisieren den Entscheidungsträgern einer Bank beispielsweise, wie sicher sich ein Antragsteller über die voraussichtliche Entwicklung seines Unternehmens ist. Und darüber hinaus auch, ob der angenommene Kapitalbedarf realistisch eingeschätzt wird und ob der Gründer seinen Markt genau genug kennt. Vermeiden Sie klassische Fehler – diese können zum Beispiel sein:
Umsatzentwicklung realistisch planen
In manchen Planungen „regnen die Zahlen regelrecht vom Himmel“ und werden nicht ausreichend begründet. Um die eigenen Annahmen zu untermauern, kommen verschiedene Wege in Betracht:- Sie besorgen sich Referenzzahlen von vergleichbaren Unternehmen ab der Gründung. Dies sollte zum Beispiel bei Franchise– oder lizenzbasierten Geschäftsgründungen recht einfach machbar sein, da ja dem Lizenzgeber aus früheren/anderen Gründungen Vergleichszahlen vorliegen. Im Einzelfall müssen diese um systematisch erfassbare Abweichungen korrigiert werden, wie zum Beispiel bei abweichender Passantenfrequenz oder anderer Verkaufsfläche.
- Zunächst ordnet man der geplanten Umsatzentwicklung die zugehörigen Absatzzahlen getrennt nach Produktgruppen und/oder Dienstleistungskategorien zu. Anschließend gleicht man die geplante Entwicklung der Verkaufszahlen mit den zugrunde liegenden (d. h. vorlaufenden) Marketing-Maßnahmen ab. Kritische Fragen dazu könnten lauten: wird das Produkt bzw. die Dienstleistung rechtzeitig am Markt angeboten? Oder: verspricht eine geplante Marketing-Kampagne in der Folge angemessene Absatzzahlen?
Augenmaß beim Unternehmerlohn
Ist der eingeplante Unternehmerlohn (d. h. entweder die Entnahmen bei Personenunternehmen oder das vereinbarte Gehalt bei Kapitalunternehmen) angemessen? Manche GründerInnen setzen den Unternehmerlohn entweder- zu niedrig an – in diesem Fall sind häufig die Sozialversicherungsbeiträge und die Altersvorsorge höchstens mangelhaft berücksichtigt. Oder es fehlen Einkommenssteuer und Solidaritätsbeitrag,
- oder zu hoch an – in diesem Fall orientiert sich der Unternehmerlohn oft am früheren Gehalt, ohne dass dies durch die Ertragslage des Unternehmens gerechtfertigt wäre.